Nur 18 Sommer: So kannst Du die Zeit anhalten & die Familienzeit bewusst genießen

Irgendwo hat Kiki vor einigen Jahren diesen Satz aufgeschnappt: “Du hast mit Deinem Kind zusammen nur 18 Sommer – genieße sie!” Und wieder neigt sich ein Sommer dem Ende entgegen und ich werde ein bisschen wehmütig, denn mit einem meiner Jungs bleiben mir bald nur noch 9 Sommer – Halbzeit 🙁

Der Satz ist uns seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Zumal wir den Eindruck haben, dass die Zeit viel schneller vergeht, wenn man Eltern ist. Während ich als Kind gefühlt 100 Jahre warten musste, bis ich endlich Auto fahren durfte, ist mein Großer in gefühlten 4 Jahren fast 9 Jahre alt geworden.

Dabei ist es gar nicht so schwer, die Zeit “anzuhalten” und die gemeinsame Familienzeit richtig zu genießen. Um dann am Abend zufrieden und dankbar ins Bett zu gehen ohne zu bereuen, wieder einen Tag viel zu schnell gelebt zu haben. 2 unserer “Werkzeuge” zum Zeit anhalten & Familienzeit genießen stellen wir Dir in diesem Artikel vor.

#1 Am Morgen: Plane jeden Tag Deine Happy Moments

Ich nehme mir jeden Morgen ein paar Minuten Zeit, um mir eine Liste mit den Happy Moments zu machen, die ich heute erleben möchte. Das sind Momente, auf die ich mich morgens schon freue. D.h. ich plane meinen Tag so, dass ich ganz bewusst Zeit für schöne Momente reserviere. Und ganz viele dieser geplanten Momente haben etwas mit meinen Kindern zu tun. Z.B. nehme ich mir vor, mit meinem Großen zusammen ein Buch zu lesen, weil uns das beiden so Spaß macht. Oder mit meinem Kleinen ein kooperatives Spiel zu spielen. Oder mit beiden Jungs zusammen in unseren sehr speziellen Zoo zu gehen – so wie früher, als die beiden noch Zwerge waren. Auch Einkaufen kann zu einem schönen gemeinsamen Erlebnis werden, wenn ich es nicht als lästige Pflicht sehe, sondern als Happy Moment-Ausflug!

Diese paar Minuten am Morgen verändern tatsächlich meinen Tag:

  1. Die Vorfreude auf meine Happy Moments versüßt mir auch weniger attraktive Tätigkeiten.
  2. Dieses Morgenritual stellt sicher, dass sich der Tagesablauf nicht verselbständigt und ich abends nicht feststelle, dass ich eigentlich nichts Richtiges mit meinen Kindern gemacht habe, den Tag nicht richtig genossen habe.
  3. Außerdem sorgt das allmorgendliche Bewusstmachen meines Vorsatzes, viele Happy Moments mit meinen Kindern zu erleben auch dafür, dass ich das den ganzen Tag über im Hinterkopf habe. Und so auch ungeplant immer mal wieder die Zeit anhalte, um z.B. meinen Kindern zuzuhören (obwohl ich gerade arbeite), auf ihre Wünsche einzugehen oder spontan einen meiner Jungs zu drücken 😉

Übrigens haben nicht alle Happy Moments etwas mit meinen Jungs zu tun! Abends mal alleine ein heißes Bad zu nehmen oder nachmittags 15 Minuten im Garten ein gutes Buch zu lesen ist auch etwas, dass die Zeit anhält und dafür sorgt, dass der Tag sich abends gelebter anfühlt.

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#2 Am Abend: Sammle dankbar Deine Happy Moments

Ich nehme mir nicht nur morgens ein paar Minuten Zeit, sondern auch abends. Und mache mir in Ruhe bewusst, welche Happy Moments ich heute hatte. Das müssen nicht immer genau die sein, die ich morgens geplant habe. Oft kommen im Laufe des Tages noch andere schöne Momente hinzu – ganz ungeplant 😉 Dieses Ritual hat 3 wichtige Vorteile:

  1. Es sorgt dafür, dass ich mit einem guten Gefühl schlafen gehe. Wenn ich mich an all die schönen Momente erinnere, dann kann ich zufrieden und mit einem Lächeln einschlafen. Und vielleicht auch ein wenig stolz auf mich sein, weil ich gezielt einen gelebten Tag geschaffen habe. Ein Tag der es wert war, aufgestanden zu sein 😉
  2. Das ist besonders dann wichtig, wenn es abends noch Zoff gab, z.B. wegen dem Aufräumen. Die damit verbundenen negativen Gefühle überdecken oft die Sicht auf all die schönen Augenblicke des Tages. Das Ritual rückt dieses negative Ereignis dann ins richtige Verhältnis zu den vielen positiven Ereignissen.
  3. Wenn ich abends die schönen Momente des Tages durchgehe, bin ich ganz bewusst für jeden solchen Moment dankbar. Dankbarkeit ist eine Kraft, die für “chronische” Zufriedenheit, Gelassenheit und Energie sorgt. Probiere es einfach mal aus und fühle den Unterschied: wie hast Du Dich vor diesem kleinen Abendritual gefühlt und wie danach? Und was verändert sich, wenn Du das Ritual regelmäßig machst?
    Tipp: Eine schöne Variante/Ergänzung kann auch unser kleines Familien-Dankbarkeitsritual sein 😉

Ideen für Deine Happy Moments

Wenn ich von Happy Moments spreche, dann müssen das, wie schon gezeigt, keine spektakulären Momente sein. Es sind ja bekanntlich die kleinen Dinge, die einem das Leben versüßen 😉 Die Tasse Kaffee am Nachmittag, ein Spaziergang zum See, ein Spiel spielen, gemeinsam ein Legohaus bauen, ins Freibad gehen, den Garten umgestalten, eine Freundin treffen, im Buchladen stöbern, Geocachen gehen usw.

Überlege Dir einfach, was Du gerne machst, worauf Du Dich heute freuen würdest? Worauf würden sich Deine Kinder freuen – was auch Dir gefällt?

Bucket Lists als Inspirationsquellen

Wenn Du noch weitere Ideen suchst, dann sind sog. Bucket Lists eine tolle Inspirationsquelle. Eine Bucket List ist eigentlich eine sog. Löffelliste. Eine Liste mit Dingen, die man noch machen möchte, bevor man den Löffel abgibt. Ziemlich makaber, aber m.E. ein sehr gutes Werkzeug, um sich selbst dazu zu zwingen, aus dem täglichen Trott auszubrechen, das Leben zu leben und Dinge zu machen, auf die man nachher stolz ist 😉

Klassiker sind vielleicht, einmal im Leben nach Hawaii zu fahren oder mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen. Aber es geht auch weniger aufwändig und kostspielig 😉 Zumal es in unserem Fall ja um Ideen für das Morgenritual mit den Happy Moments geht 😉 Google einfach mal nach “Bucket List” oder “Bucket List für Eltern”. Oder auch nach so Begriffen wie “Spielideen für Papas/Mamas”.

Es gibt auch eine Menge inspirierender Bücher mit tollen Ideen für gemeinsame Erlebnisse. Z.B. das Buch “Die Bucket List für Eltern” vom Verlag riva. Dieses schöne Buch enthält 500 Ideen für Aktivitäten, die man zusammen mit seinen Kindern machen kann. Wobei das Ganze eine Art Arbeitsbuch ist: Du kannst alle Ideen ankreuzen, die Dir gefallen und die Du mal umsetzen möchtest. Und wenn Du dann etwas davon gemacht hast, kannst Du es auch abhaken und darunter ein oder zwei Sätze schreiben. Ich finde es immer total euphorisierend, wenn ich auf meine Liste schaue und sehe: Wow, das alles haben wir schon gemacht! 🙂

Für Deine Happy Moments sind eher die kleineren, weniger zeitaufwändigen Ideen aus dem Buch oder anderen Bucket Lists interessant. Aber natürlich kannst Du auch alle Ideen, die etwas aufwändiger sind, markieren – und Deine eigenen Ideen ergänzen (z.B.: einen Freizeitpark besuchen). Beantworte dazu einfach die Frage, was Du schon immer mit Deinen Kindern machen wolltest, was Du ihnen schon immer zeigen wolltest (z.B.: meinen Kindern Schweden zeigen). Diese Ideen sind dann wie gesagt nicht unbedingt etwas für Deine morgendliche Happy Moment-Liste, sondern für ein weiteres Werkzeug, das wir Dir gerne in einem zweiten Artikel vorstellen können 😉 Auch dieses Werkzeug hält die Zeit an – und schafft ganz intensive, gelebte Familienzeit. Aber zurück zu Ideen für die täglichen Happy Moments… 😉

Diese 20 Beispiele aus dem Buch gefallen mir besonders gut – und Du siehst daran, dass es meist ganz einfache, unspektakuläre aber trotzdem schöne Dinge sind:

  1. Mit den Kindern auf einer Matratze die Treppe runterrutschen
  2. Einen Turm bis zur Zimmerdecke bauen (haben wir schon gemacht, man sieht heute noch die Spuren vom anschließenden Einsturz an der Tapete ;-))
  3. Versuchen, sich gegenseitig zum Lachen zu bringen
  4. Die Großeltern besuchen und nach ihrer Vergangenheit befragen
  5. Von einer Sanddüne springen (wir haben in Dänemark eine Lieblingsdüne genau dafür ;-))
  6. Eine Lego-Stadt bauen
  7. Indoor-Volleyball mit einem Luftballon spielen (wer’s härter mag: Indoor-“Fußball” mit Ninjago-Kreiseln spielen – genaue Spielanleitung auf Anfrage ;-)).
  8. Limo selbst machen
  9. Im Schlauchboot einen Fluss befahren
  10. In der Bücherei stöbern
  11. Witzige Fotos in einem Fotoautomat machen
  12. Ein Picknick machen
  13. Windlichter basteln
  14. Einen Staudamm bauen
  15. Sich gegenseitig Gruselgeschichten erzählen
  16. Zeitungspapier knüllen und damit eine Schlacht veranstalten (Chaos pur mit Dauerlachgarantie ;-))
  17. Lagerfeuer machen und Stockbrot grillen
  18. Geocachen gehen (macht riesen Spaß!)
  19. Gemeinsam einem Hörbuch lauschen
  20. Kirschkernweitspucken

Mehr Infos zum Buch findest Du weiter unten…

Let’s go!

Der Sommer ist noch nicht zu Ende – worauf wartest Du noch? 😉 Schreibe Dir morgen früh nach dem Aufstehen mind. 5 Happy Moments für den kommenden Tag auf. Mache Dir am Abend bewusst, welche Happy Moments Du erleben durftest – und spüre die Dankbarkeit dafür in Dir. Und Du wirst sehen, wie das Leben mit Deinen Kindern intensiver wird und dass es möglich ist, die Zeit zumindest zeitweise immer wieder anzuhalten 😉

Deine Ideen für Happy Moments – und: möchtest Du mehr Werkzeuge?

Was sind Deine Happy Moments? Mit oder ohne Kinder? Wir würden uns freuen, wenn Du sie unten in den Kommentaren mit uns teilst!

Wenn es Euch interessiert, können wir in einem zweiten Artikel gerne noch ein oder mehrere weitere Werkzeuge für Happy Moments und eine gelebte Familienzeit vorstellen 😉 Hinterlasse uns auch dazu unten einfach einen kurzen Kommentar

Buchempfehlung

Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Von Published On: 6. August 2019

About the Author: Christian

Christian Clemens
Christian ist der Kapitän der Glücksknirpse – und auch der Maschinist an Bord. Zusammen mit KIKI hält er das Projekt auf Kurs und spinnt ständig an neuen Ideen dafür. Er setzt diese auch um, egal ob als Autor, Interviewender, Kurscreator, Eventmanager uvm. Christian war einst ein ziemlich gestresster Seemann und hat daher eine Menge Erfahrung darin, die wilde See im Kopf zu beruhigen. Diese hat er zu seiner Leidenschaft gemacht und hilft Eltern (und auch Kindern) mit Buddha@Family zu kleinen Buddhas zu werden 🙂 Also voller Gelassenheit, Zufriedenheit & innerem Frieden – und mit so wenig Stress wie möglich. Außerdem schlägt sein Herz für gesunde Ernährung, Freisein und artgerechtes Wachsen & Leben für dauerhafte Gesundheit bis ins hohe Alter. Damit wir (und unsere Kinder) auch mit 100 noch mit unseren (ihren) Urenkeln in den Bergen wandern und ihnen Karate beibringen können 🙂
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