Wie Du verhinderst, dass Deine Kinder das Wünschen & Träumen verlernen

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Nicht wundern: dieser Beitrag und die beiden eingebetteten Videos haben wir 2015 erstellt – unter unserem “alten” Namen “Aussteiger-Familie” 😉 Sie haben bis heute nichts an Aktualität verloren!

Lt. Statistik hört ein Kind in den ersten 3 Lebensjahren 60.000 “Neins”. Es wünscht sich, die Vase auf dem Schrank anzufassen – “Nein, das darfst Du nicht“. Es wünscht sich sein Lieblingsessen – “Nein, das gibt es heute nicht“. Es wünscht sich, dass Papi ein Buch vorliest – “Nein, jetzt nicht“. Es möchte auf der Mauer balancieren – “Nein, das ist viel zu gefährlich“.

Wünschen ist unerwünscht

Wenn es 4 ist, überlegt es sich schon ganz genau, ob es sich dies und jenes überhaupt noch wünschen soll – denn es hat gelernt, dass Wünsche “schlecht” sind. Und so geht das dann weiter.
Was dann auch üblen Einfluss auf die großen Wünsche und Träume nach der Schule hat. So nimmt das Kind vielleicht einen soliden Beruf an, der ein sicheres Einkommen beschert – statt seiner vielleicht weniger sicheren Vision zu folgen. Oder es steigt sofort in das Berufsleben ein, obwohl es eigentlich erst 2 Jahre um die Welt reisen würde. Nur weil’s unüblich ist, vielleicht schlecht in der Bewerbung aussehen könnte und die Rente schmälert.

Übrig bleiben die üblichen, gesellschaftlich anerkannten Wünsche: Geld verdienen, Karriere, ein schickes Auto, ein Häuslein, tolle Urlaube. Es wird nur noch gewünscht und geträumt, was ziemlich sicher machbar ist.

Bin ich ein Nein-Sager, ein Wunsch- & Traumvernichter?

So habe ich das neulich in einem Buch gelesen. Und war sehr erschreckt. Wie oft sage ICH eigentlich zu meinen Kindern “Nein”? Ich fing an mich zu beobachten. Und ich gestehe: sicher komme ich nicht auf 60.000 “Neins”, aber vor allem wenn ich beschäftigt bin oder gestresst, bin auch ich ein fleißiger Nein-Verteiler. Und damit ein Wunsch- und Traumvernichter.

Gar nicht gut! Mein Kinder sollen träumen und sich wünschen dürfen, was sie möchten! Niemals möchte ich ihnen sagen, dass einer Ihrer Wünsche unrealistisch ist. Für sie können diese Wünsche nämlich durchaus realisierbar sein. Ohne diese antrainierten Bedenken und Ängste. Und ohne dass ich ihren Wünschen durch ein “Nein” die Energie raube. Selbst wenn der eine in Grönland eine Eisbar eröffnen und der andere Nepal zum Fussballweltmeister führen möchte.

Deswegen weise ich die Kinder z.B. auch nie daraufhin, dass Elefanten nicht fliegen können oder dass es “in Echt” gar keine Monster oder Elfen gibt. Ich lasse das immer offen. Ich möchte ihnen ihre Träume, ihre Fantasie nicht nehmen. Und ganz nebenbei: nur weil ich selbst noch keine Monster und Elfen gesehen habe, heißt es nicht, dass es keine gibt… Was die fliegenden Elefanten betrifft: tatsächlich bin ich mir ziemlich sicher, dass es die wirklich nicht gibt 😉 Aber wenn ich in die leuchtende Augen meiner Kinder schaue, die voller Begeisterung Elefanten fliegen lassen – warum soll ich ihnen die “Illusion” rauben?

Und trotz dieser Tugenden und Vorsätze bin ich gerade dabei, ihre Wünschen & Träumen langsam zu unterbinden. Indem ich zu oft Nein sage – in den ganz belanglosen Dingen des Lebens. “Nein, jetzt putzen wir nicht mehr den Ofen!“. Nur weil ich keine Lust habe, nachher die Lappen und Handtücher wegzuräumen. Oder “Nein, jetzt spiele ich nicht mit dir, ich räume doch die Küche auf!” Was wohl wichtiger ist? Ne saubere Küche oder das Spiel mit den Kindern?

Wie gehemmt sind meine beiden Kinder schon? Trauen sie sich bereits mit 2 und 4 schon nicht mehr, bestimmte Wünsche auszusprechen? Kann ich schon bestehende Wunsch-Hemmungen wieder beheben?
Und was ist mit folgendem Zitat von Gerald Hüther (Neurobiologe): “Überspitzt gesagt, interpretieren Kinder in den ersten ein, zwei Jahren jedes Verbot als Ablehnung ihrer Person.

Unser Experiment: 5 Tage kein Nein!

Was passiert, wenn wir unseren Kindern 5 Tage lang kein “Nein” geben? Mit uns? Mit den Kindern?
Das möchten wir ausprobieren! Am kommendem Mittwoch (25.3.2105) geht’s los. Bis einschließlich Sonntag soll es kein “Nein” geben. Und wir würden uns freuen, wenn Du mitmachst!

Das möchten wir damit erreichen:

  • Wir möchten herausfinden, ob die Kinder nach ein paar Tagen mehr Wünsche äußern – wenn sie sehen, dass es keine Dämpfer mehr gibt.
  • Wird sich etwas an ihrem Verhalten ändern? Bessere Laune, weniger Ängste, weniger Trotz o.ä.?
  • Wir möchten feststellen, in welchen Situation wir Nein sagen – und lernen, Alternativen zum Nein entwickeln.
  • Um uns so das Nein-Sagen auch nach den 5 Tagen mehr und mehr abzugewöhnen.
  • Im besten Fall bleiben so nur die Neins übrig, die uns wirklich “nötig” erscheinen.

Das wird sicher total spannend – aber auch anstrengend. Was machen wir z.B., wenn ein Kind auf die Idee kommt, die Tapete vollzumalen? Oder während einer verregneten Autofahrt das Fenster zu öffnen? Dann sind gute Ideen gefragt! 😉

Nochmal: es geht uns nicht darum, nie mehr Nein zu sagen! Es geht uns darum, nur noch Nein zu sagen, wenn es wirklich “nötig” ist. Unser Experiment soll dabei helfen, sich der Neins bewusst zu werden und Alternativen auszuprobieren, kreativ zu werden. Und so zu lernen, die Neins danach zu reduzieren.

Wir sind überzeugt, dass ein Kind Führung von uns braucht und auch Regeln. Dazu wird auch mal ein “Nein” benötigen. Diese “notwendigen” Neins werden das Träumen & Wünschen nicht beeinträchtigen. Das machen die vielen zusätzlichen, überflüssigen Neins. Und dieser möchten wir uns bewusst werden – um sie aus unserem Leben zu verbannen.

Und was wir noch lernen können durch das Experiment: die “notwendigen” Neins freundlicher und kreativer zu verpacken. Aus einem unfreundlichen “Nein, Finger weg vom Herd!” wird dann vielleicht ein “Vorsicht Schatz – möchtest Du dir die Finger verbrennen?

Mach auch Du mit: Sag Nein zu Nein!

So ein Experiment ist immer einfacher, wenn man das zu Mehreren macht. Seine Erfahrungen und Tipps austauschen kann. Deshalb rufen wir hiermit die Aktion “Sag Nein zu Nein – Damit unsere Kinder das wünschen nicht verlernen” ins Leben.

Wir freuen uns riesig, wenn auch Du mitmachst. Egal ob Du das nur einen Tag machst oder auch die vollen 5 Tage!
Wir werden Dich jeden Tag mit Infos und Tipps zum Thema versorgen – mehr dazu auf der Aktionsseite.

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Und als kleinen Bonus verlosen wir unter allen Mitmachenden ein tolles Buchpaket mit inspirierenden Büchern!

Update: Die Aktion ist leider schon vorbei – deswegen gibt es auch nichts mehr zu gewinnen. Wir haben diese Seite mit den beiden Videos trotzdem online gelassen, weil wir sie auch ohne Gewinnspiel und Aktion wertvoll finden 😉 Vielleicht kannst Du die Aktion einfach alleine oder zusammen mit ein paar Freunden machen?

(Mittlerweile hat KIKI übrigens einen ergänzenden Artikel veröffentlicht: 5 einfache Tipps, um deinen Kindern weniger “Neins” und Verbote zu geben)

Die “Spielregeln”

Wir machen es so:

  • 5 Tage lang keine “Neins” zu unseren Kindern.
  • Was ist ein “Nein”? Das weiß jeder für sich selbst. Statt “Nein, mach das nicht!” kann ich natürlich auch unwirsch sagen: “Das lässt Du bleiben!”. Immerhin fehlt hier das Nein. Aber die Wirkung wird die gleiche sein. Es geht natürlich nicht darum, nur plump das Nein wegzulassen, sondern die Verneinung komplett zu lassen oder die Situation ganz anders zu lösen.

Fühl Dich frei, die Regeln für Dich anzupassen, wenn Du mitmachen möchtest.

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Du bist gefragt!

Wie machst Du das mit den Neins, wie stehst Du dazu? Welche Erfahrungen hast Du mit/ohne Neins gemacht? Wir sind gespannt auf Dein Feedback und Deine Fragen!
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Von Published On: 19. März 2015

About the Author: Christian

Christian Clemens
Christian ist der Kapitän der Glücksknirpse – und auch der Maschinist an Bord. Zusammen mit KIKI hält er das Projekt auf Kurs und spinnt ständig an neuen Ideen dafür. Er setzt diese auch um, egal ob als Autor, Interviewender, Kurscreator, Eventmanager uvm. Christian war einst ein ziemlich gestresster Seemann und hat daher eine Menge Erfahrung darin, die wilde See im Kopf zu beruhigen. Diese hat er zu seiner Leidenschaft gemacht und hilft Eltern (und auch Kindern) mit Buddha@Family zu kleinen Buddhas zu werden 🙂 Also voller Gelassenheit, Zufriedenheit & innerem Frieden – und mit so wenig Stress wie möglich. Außerdem schlägt sein Herz für gesunde Ernährung, Freisein und artgerechtes Wachsen & Leben für dauerhafte Gesundheit bis ins hohe Alter. Damit wir (und unsere Kinder) auch mit 100 noch mit unseren (ihren) Urenkeln in den Bergen wandern und ihnen Karate beibringen können 🙂
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