Besserer Schlaf, weniger Stress: Die 7 wichtigsten Vorteile eines gemeinsamen Familienbetts

Euer Kind wacht nachts häufig auf, einer von Euch muss aufstehen und ins Kinderzimmer gehen zum Beruhigen, Stillen oder Herumtragen? Ihr habt ein schlechtes Gefühl dabei, Euer Kind allein im eigenen Zimmer schlafen zu lassen, weil alle sagen, dass man das so machen soll?

Das Thema Schlafen sorgt in vielen Familien für Stress – bei Kindern und Eltern. Dabei gibt es einen ganz einfachen “Trick”, den Stress zumindest stark zu verringern: lasst Euer Kind bei Euch im Zimmer oder sogar in Eurem Bett schlafen. Es gibt keinen haltbaren Grund dafür, ein kleines Kind in einem getrennten Zimmer schlafen zu lassen – aber viele gute Gründe dagegen. Denn mit dem sog. Co-Sleeping verbessert Ihr nicht nur Eure Schlafsituation, sondern fördert auch gleichzeitig die Entwicklung Eures Kindes! Hier sind unsere 7 überzeugenden Familienbett Vorteile… 😉

Getrennt-Schlafen: eine westliche Erfindung der neueren Zeit

Noch vor 200 Jahren war es nur bei wohlhabenderen Familien üblich, die Kinder in einem eigenen Zimmer schlafen zu lassen. Weniger wohlhabendere Eltern konnten sich das allein aus Wohnraummangel gar nicht leisten. Mittlerweile sieht das anders aus, es ist m.E. fast schon eine gesellschaftliche Pflicht, die Kinder möglichst früh an das Schlafen im eigenen Zimmer zu “gewöhnen”.
In vielen anderen Teilen unserer Welt hingegen ist es immer noch selbstverständlich, das kleinere Kinder bei ihren Eltern im Zimmer schlafen.

Das Getrennt-Schlafen scheint also eine ziemlich neue Erfindung der westlichen Welt zu sein.

Gründe für ein eigenes Kinderschlafzimmer

Ich habe mal versucht, Gründe zu sammeln, die für ein eigenes Schlafzimmer für Babys und kleine Kinder sprechen:

  • Die Angst, das Kind zu “verwöhnen”, ihm also die Gewohnheit anzutrainieren, im Elternschlafzimmer zu schlafen und ihm das nicht wieder abgewöhnen zu können.
  • Die Angst vor einem erhöhten Risiko des plötzlichen Kindstods.
  • Die Angst, das Kind im Schlaf versehentlich zu verletzen.
  • Die Angst, die Intimität mit dem Partner könnte darunter leiden.
  • Die Hoffnung, das Kind könnte dort ruhiger und besser schlafen.
  • Die Hoffnung, die Eltern könnten dann ruhiger schlafen.
  • Druck von Familie und Freunden.

Kommt Euch das bekannt vor? Gibt es weitere Gründe? Dann würde ich mich über einen Kommentar unter dem Artikel freuen!

Wie sieht unser Kind das wohl?

Das waren jetzt die Motive von uns Eltern. Was empfindet wohl unser Kind, wenn es getrennt von seinen Eltern in einem eigenen Zimmer schlafen muss? Wird es all die Gründe oben verstehen? Oder möchte es trotz allem lieber in unserer Nähe sein, mit dem Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit? Wie wird es mit seiner Angst umgehen? Wird diese sein Vertrauen, seine Entwicklung vielleicht sogar negativ beeinflussen? Wenn es nachts aufwacht: wird es sich besser fühlen, wenn es nur sein Köpfchen heben muss um festzustellen, dass Mama und Papa ganz in der Nähe sind?

Die ersten 6 Co-Sleeping/Familienbett Vorteile

Lass uns mal schauen, was für das sog. Co-Sleeping spricht, also das gemeinsame Schlafen von mind. einem Elternteil und Eurem Kind in einem Zimmer:

  • Ihr könnt Euer Kind viel schneller beruhigen, wenn es nachts aufwacht. Oft schon, bevor Ihr beide richtig aufgewacht seid, einfach nur durch Eure Nähe, durch Kuscheln, Streicheln o.ä.
  • Ihr müsst nicht aufstehen zum Beruhigen oder Stillen. Und auch hier können beide weiter dösen, Euer Kind muss nicht einmal anfangen zu weinen, um so nach Euch zu rufen. Euer Schlaf wird zwar trotzdem unterbrochen, aber er wird insgesamt erholsamer – für alle Beteiligten.
  • Euer Schlaf wird auch deshalb ruhiger, weil Ihr Euch jederzeit ohne aufzustehen vergewissern könnt, dass es Eurem Kind gut geht, ob es noch zugedeckt ist u.ä.
  • Ihr vermeidet Schlafprobleme in der Zukunft: Wenn Euer Kind mit dem Schlafen Einsamkeit und Angst verbindet – dann brennt sich das im Unterbewusstsein ein. Und hat möglicherweise Auswirkungen auf die Schlafqualität im Erwachsenenalter. So zumindest die Autorin des Buchs “Ich will bei Euch schlafen” von Sibylle Lüpold.

Und zwei weitere, bemerkenswerte Gründe, direkt zitiert aus diesem Buch:

  • Kinder werden auf Dauer selbständiger, rücksichtsvoller und das Vertrauensverhältnis wird gestärkt. Dadurch, dass auf ihre nächtlichen Bedürfnisse eingegangen wird und sie sich überall und jederzeit willkommen fühlen, können sie viel Sicherheit auftanken und an Vertrauen gewinnen.”
  • “Beim gemeinsamen Schlafen besteht unter gewissen Sicherheitsmaßnahmen ein geringeres Risiko für den plötzlichen Kindstod.”

Die Autorin nimmt in diesem Buch übrigens auch die anderen, oben erwähnten Ängste, wie mangelnde Intimität mit dem Partner – und führt daneben noch andere Pros auf, wie z.B. weniger Albträume Eures Kindes.

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Sicherheitshinweise – ebenfalls aus obigem Buch: Wenn Eure Matratze zu weich ist oder einer von Euch stark übergewichtig bist, sollte Euer Kind allerdings in einem extra Bett neben Euch schlafen, nicht in Eurem. Gleiches gilt, wenn Ihr betrunken seid oder unter Drogen-/Medikamenteneinfluss steht. Vorsicht ist auch geboten, wenn Ihr raucht, dann ist ein eigenes Zimmer in den ersten Monaten sicherer . Ihr solltet auch darauf achten, dass Eurem Kind nicht zu warm ist, schließlich liegt es jetzt neben oder zwischen zwei warmen Eltern 😉

Der 7. und für mich allerwichtigste Vorteil

Ihr wißt ja: “Kinder werden sooo schnell groß”. Ich genieße es daher unheimlich, abends ins Bett zu gehen und mich zwischen meine beiden süßen Kinder zu kuscheln. Und wenn dann einer oder beide nachts Ihr Köpflein auf meinen Bauch legen, ist das nochmal schöner. Dafür nehme ich auch gerne mal den ein oder anderen Fuß im Gesicht in Kauf 😉

Der Moment, an dem Euer Kind beschließt, dass es jetzt groß genug ist und in einem eigenen Zimmer schlafen möchte, kommt früh genug. Ganz automatisch. Da bin ich mir ganz sicher.

Life is short – Break the rules

Wenn Ihr also Stress reduzieren und Eure Schlafsituation verbessern wollt, gebt doch der Idee des Co-Sleepings eine Chance. Vergesst die gesellschaftlichen Erwartungen und genießt das Zusammensein mit Euren Kindern, denn diese Zeit kommt nicht wieder. Ihr tut Euch und Euren Kinder so viel Gutes, wenn Ihr das Schlafzimmer mit ihnen teilt. Seid stolz auf diese Erkenntnis und die Mahnungen und der Spott von Freunden oder Verwandten kann Euch überhaupt nichts mehr anhaben!

Übrigens: Co-Sleeping gibt es in vielen Varianten. Am Anfang schlaft Ihr vielleicht zu dritt im Ehebett, später stellt Ihr ein Bett daneben. Oder einer von Euch schläft einen Teil der Nacht im Kinderzimmer. Wählt die Variante, die für Euch und Euer Kind aktuell am besten ist. Seid kreativ: ich habe den Mittagsschlaf von Tim mal eine Zeitlang gemeinsam mit ihm im Hängesessel im Wohnzimmer gemacht 😉

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Und wie ist das bei Dir?

Wie machst Ihr das, welche guten oder schlechten Erfahrungen habt Ihr mit oder ohne Co-Sleeping gemacht? Ich würde mich riesig über Euren Kommentare freuen!
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Von Published On: 15. Februar 2015

About the Author: Christian

Christian Clemens
Christian ist der Kapitän der Glücksknirpse – und auch der Maschinist an Bord. Zusammen mit KIKI hält er das Projekt auf Kurs und spinnt ständig an neuen Ideen dafür. Er setzt diese auch um, egal ob als Autor, Interviewender, Kurscreator, Eventmanager uvm. Christian war einst ein ziemlich gestresster Seemann und hat daher eine Menge Erfahrung darin, die wilde See im Kopf zu beruhigen. Diese hat er zu seiner Leidenschaft gemacht und hilft Eltern (und auch Kindern) mit Buddha@Family zu kleinen Buddhas zu werden 🙂 Also voller Gelassenheit, Zufriedenheit & innerem Frieden – und mit so wenig Stress wie möglich. Außerdem schlägt sein Herz für gesunde Ernährung, Freisein und artgerechtes Wachsen & Leben für dauerhafte Gesundheit bis ins hohe Alter. Damit wir (und unsere Kinder) auch mit 100 noch mit unseren (ihren) Urenkeln in den Bergen wandern und ihnen Karate beibringen können 🙂
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