Achtsames Zuhören – so zeigst Du Deinem Kind, dass es Dir wichtig ist

Unsere Kinder sind oft ziemlich mitteilsam (manchmal bluten mir abends die Ohren ;-)) Doch wir sind oft ziemlich beschäftigt, hören gar nicht genau hin, antworten häufig mit halbherzigen Antworten (wie z.B. “Ah ja” oder “Soso”), damit unsere Kinder das Gefühl haben, als ob wir zugehört hätten. Doch Kinder sind ja nicht blöd und merken sehr schnell, wie aufmerksam jemand ist.

Deshalb versuchen wir uns ganz bewusst Zeit zu nehmen, unseren Kindern achtsam zuzuhören. Meist dauert das ja gar nicht so lang. Und unserer Erfahrung nach sind sie danach zufrieden und glücklich – und meist auch viel ruhiger. Weil sie nicht mehr ständig versuchen müssen, Mamas und Papas “wirkliche” Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie sind losgeworden, was sie loswerden wollten. Und wurden gehört und gesehen. Ernst genommen.

Achtsames Zuhören bedeutet für uns: Volle Konzentration auf das Kind, Blickkontakt (ich gehe dazu gerne in die Knie, damit ich mit dem Kind auf Augenhöhe bin). Zu verstehen geben, dass wir die “Message” verstanden haben – und auch, wie sich unser Kind gerade fühlt (“Du bist wütend”). Wir zeigen so: Du bist mir wichtig, ich nehme mir Zeit für Dich!

Wir versuchen auch das Gehörte nicht zu bewerten (das tun wir Erwachsenen meist viel zu schnell). Stellt euch mal folgendes Beispiel vor: “Dieses Legoauto würde ich gerne haben Mama. Schau mal, was das alles kann…!”.  Das Kind träumt und schwärmt und ist voller Begeisterung. Und was machen wir Eltern oft? Gründe und Argumente finden, warum wir dieses Legoauto nicht kaufen werden. Wie fühlt sich das Kind wohl? Es würde einfach reichen zu sagen: “Das ist wirklich ein tolles Auto.” Damit geht man ja überhaupt keine Verpflichtung ein und bremst nicht die Begeisterung des Kindes aus. Es fühlt sich verstanden.

Und wenn es die Situation gerade nicht zulässt, dass wir wirklich zuhören können, dann sagen wir das freundlich und bestimmt und nehmen uns später die Zeit zum Zuhören. Dann wissen die Kinder schon bald: Sie können ganz sicher nachher noch loswerden, was sie loswerden möchten.

Du kannst aus diesem Tipp sogar eine kleine Alltags-Meditation machen: indem Du nicht nur zuhörst, sondern Dein Kind auch ganz genau beobachtest. Die Mimik, Körperhaltung, Gestik. Also achtsam mit allen Sinnen, nicht nur mit den Ohren. Das trainiert Deine Achtsamkeit und Konzentration. Und Du lernst Dein Kind so viel besser kennen!

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Wie schaffst Du es, Deinem Kind achtsam zuzuhören?

Was machst Du, wenn Du mitten in einem Gespräch bist und Dein Kind Dir unbedingt etwas erzählen möchte? Fällt es Dir schwer, die Dinge, die Dein Kind erzählt, nicht ständig zu bewerten? Teile Deine Erfahrungen mit uns!
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Von Published On: 12. Mai 2016

About the Author: KIKI

Dr. Nicole Kikillus
KIKI ist die Kapitänin der Glücksknirpse. Zusammen mit Christian hält sie das Projekt auf Kurs und spinnt ständig an neuen Ideen dafür. Sie setzt diese auch um, egal ob als Autor, Interviewende, Kursleiterin, Eventmanagerin uvm. Wenn Du sie ärgern möchtest, sage zu ihr einfach, dass Kinder Strafen brauchen – aber nimm Dich vor ihrer Reaktion in Acht 😉 Denn Ihre Leidenschaft ist das, was wir Glücksknirpse-Parenting nennen: eine achtsame, einfühlsame und wertschätzende Erziehungshaltung – bindungsorientiert, gewaltfrei und bedingungslos. Sie brennt aber auch noch für viele andere Themen, wie gesunde Ernährung, Freisein und artgerechtes Wachsen & Leben für dauerhafte Gesundheit bis ins hohe Alter. Damit wir (und unsere Kinder) auch mit 100 noch mit unseren (ihren) Urenkeln Fußball und Fangen spielen können! 😉
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