Krankheit als Sprache der Kinderseele – Interview mit Ruediger Dahlke

Die klassische Schulmedizin behandelt meist nur die Symptome, aber nicht die eigentliche Krankheit. Dies wird vor allem bei chronischen Erkrankungen, Allergien oder auch Autoimmunerkrankungen deutlich. Ruediger Dahlke spricht im Interview darüber, wie wir seelischen (aber auch anderen) Ursachen von Krankheiten bei unseren Kindern auf die Spur kommen können – wodurch ganz andere Behandlungsansätze möglich werden können.

Über Dr. med. Ruediger Dahlke

Dr. med. Ruediger Dahlke lebt derzeit in TamanGa in der Südsteiermark, dem Fasten- und Seminar-Zentrum, das er mit seiner Lebenspartnerin Rita Fasel verwirklicht hat. Er arbeitet seit über 40 Jahren als Arzt und Seminarleiter, Autor und Trainer. Mit seinen Büchern zur Krankheitsbilder-Deutung von „Krankheit als Weg” über „Krankheit als Sprache der Seele” bis zu „Krankheit als Symbol” hat er die ganzheitliche Psychosomatik mitbegründet, die bis in die mythische und spirtituelle Dimension reicht. Seine Reisen und Seminare führten ihn in die Welt der Seelenbilder, mit denen er sich und andere Menschen zu eigenverantwortlichen auf Entwicklung zielenden Lebensstrategien anregen möchte. Sein persönliches Ziel ist es, ein Feld „ansteckender Gesundheit” aufzubauen. Dies spiegelt sich auch in seinen Büchern der „Peace-Food”- Reihe, die die vegane Bewegung mitbegründet haben bis hin zu dem „Geheimnis der Lebensenergie” wieder. Er leitet zudem Ausbildungen über „integrale Medizin” für die deutsche Ärztekammer, Ausbildung zum Ernährungsberater für „Peace Food” und Fortbildungen zum Entspannungstrainer. Mit all seinem Wirken möchte er den Menschen sein Wissen weitergeben, um gesund und glücklich zu leben.

Sie haben ein Buch zusammen mit Vera Kaesemann geschrieben mit dem Titel „Krankheiten als Sprache der Kinderseele”. Wie kam es zu dem Buch – was möchten Sie mit diesem Buch erreichen?

Das Buch „Krankheit als Sprache der Kinderseele” hat sich aus meinen Büchern „Krankheit als Weg”, „Krankheit als Symbol” und „Krankheit als Sprache der Seele” entwickelt. Viele LeserInnen dieser Bücher fragten mich: „Was ist mit meinen Kindern? Kann man hier auch die Krankheitsbilder der Krankheiten deuten und nutzen?“ Ja, natürlich haben Krankheitsbilder auch bei Kindern eine Form. Alles, was eine Form hat, hat auch eine gewisse Bedeutung. Das muss bei Krankheitsbildern so sein, also auch bei den Krankheitsbildern von Kindern. Somit ist das Ganze entstanden. Natürlich ist es für jeden Arzt verlockend, die Krankheiten so nah es geht an der Entstehung zu bekämpfen. Hierzu soll das Buch einen wichtigen Beitrag leisten.

Nun stellt sich mir die Frage, wenn ich eine Krankheit (z.B. Neurodermitis) deute und damit ihre Ursache herausfinde, dann brauche ich diese ja nur beheben und die Krankheit verschwindet, ohne dass ich großartig an ihr rumdoktern muss. Liege ich hier richtig oder habe ich das falsch verstanden?

Ja, ehrlich muss man erstmal sagen, dass zum Beispiel bei Neurodermitis bisher nur Medikamente existieren, die die Symptome von Neurodermitis bekämpfen. Das ist keine gute Lösung. Sie können ja ein kleines Kind nicht ein halbes Leben lang mit Cortisonsalbe einschmieren oder Cortison zu schlucken geben. Klar wird das manchmal von SchulmedizinerInnen so praktiziert, aber mit katastrophalen Langzeiterfahrungen. Das ist natürlich nicht die optimale Lösung. Hier wäre schon gut, wenn wir die Krankheit von verschiedenen Perspektiven heraus angehen.

Nehmen wir beispielsweise den Ansatz der Psychosomatik, die ja die Seele oder Psyche mit körperlichen Ursachen verbindet. Ich würde bei so einem Krankheitsbild immer schauen, dass ich den Sinn hinter der Krankheit verstehe. Das ergibt sich ja schon aus dem Wort (Haut-)„Ausschlag“, wo häufig ein Aggressionsthema dahinter steht. Ebenso ist sie eine Allergie, also müsste man sich mit dem Thema Allergie beschäftigen. Aber ich würde auf der körperlichen Ebene bei einem Neurodermitis Kind immer sagen – alle Kuhmilchprodukte müssen sofort weg. Es wäre also im Sinne von „Peacefood” eine pflanzlich vollwertige Ernährung anzustreben.

Ich würde immer schauen, dass ich den Sinn hinter der Krankheit verstehe.

Das heißt auch nicht, dass die andere Medizin überflüssig ist. Ganz im Gegenteil, ich würde eher sagen, dass sie ergänzt bzw. komplementiert wird im Sinne der Komplementärmedizin. Ich betrachte die Krankheitsbilderdeutung nicht als Teil der Alternativmedizin, sondern es braucht meiner Ansicht nach oft beides: die Schulmedizin und die Alternativmedizin. Die Psychosomatik ist hier ein wichtiger Ansatz, dass man sich sowohl psychische als auch körperliche Ursachen der Krankheit anschaut. Meiner Erfahrung nach ergeben sich in Kombination von Schulmedizin, Ernährungsumstellung, Homöopathie und psychologischer Aufarbeitung bisher sehr häufig eine deutliche Verbesserung des Wohlbefindens und der Symptome bei Neurodermitis. Bei der Neurodermitis bei Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass häufig schon eine Ernährungsumstellung allein genügt.

Also steckt hinter der Krankheit jetzt nicht immer ein seelischer Aspekt. Es kann also auch allein ein Ernährungsproblem dahinter stecken?

Nein, so möchte ich das nicht verstanden wissen. Aus meiner Erfahrung steckt immer auch etwas Seelisches dahinter. Allerdings können Sie von der Seele und vom Körper aus her kommen und die Krankheit so besser angehen. Manchmal ist es so, dass wenn Sie den Druck von der körperlichen Ebene nehmen, häufig auch die Symptome wieder verschwinden. Doch natürlich ist es immer besser auch die seelischen Ursachen der Krankheit zu begreifen. Also müsste man das ganze Aggressionsthema Ausschlag, Neurodermitis, Allergie als Gesamtheit verstehen. Man müsste dem Kind eventuell mehr Raum geben, seine Aggressionen auszudrücken. Das ist auf jeden Fall gut. Allerdings bekam ich nach meinem Buch mit „Peacefood” viele Zuschriften und Mails von Menschen, die mir schreiben, dass nach der Ernährungsumstellung im Sinne von „Peacefood” die Symptome der Neurodermitis bei Kindern verschwunden sind.

Nun die seelischen Ursachen bei Kindern zu finden z. B. von Aggressionen ist bestimmt nicht so einfach. Ich denke an den 2-jährigen, der kann sich ja nicht so gut artikulieren! Wie macht man das?

Naja, Sie können durch die Deutung der Krankheit schon gut sehen, was häufig dahinter steckt. Also wenn das jetzt eine Infektionskrankheit ist – dann ist es ein Kampf zwischen dem Abwehrsystem und irgendwelchen Erregern (Bakterien oder Viren). Das Kampfgeschehen hat dann mit Aggression zutun, das können Sie aus dem Krankheitsbild herauslesen. Natürlich ist es schwieriger ein 2-jähriges Kind zu befragen. Klar ein Kind wird fast immer Bauchweh angeben – auch wenn es woanders Schmerzen hat. Die Pädiatrie ist schon eine Kunst, die ich bewundere, wie man da Anamnesen machen kann wie wir es von Erwachsenen gewohnt sind. Das ist nicht so einfach. Klar, hier kommt die Deutung des Krankheitsbildes ganz erleichternd hinzu, wodurch die Eltern wissen, welche Thematik ansteht.

Ok, vielleicht kennen die Eltern die Thematik, aber sie kennen wahrscheinlich immer noch nicht den genauen Auslöser. Wenn beispielsweise eine Grenze gezogen werden soll, wäre es also auch daran, herauszufinden, um welche Grenze es sich handelt, oder?

Neurodermitis spielt sich auf der Haut ab, also hat es in sofern mit den Grenzproblemen zu tun. Die meisten Kinderkrankheiten haben mit Grenzproblemen zu tun – da will etwas von Innen nach Außen durchbrechen und dem müsste man auch Raum geben. Die Homöopathen sprechen hier häufig von einem Wachstumsschub, der gerade ansteht. Das Kind geht erstmal in die Regression – es verkriecht sich – wie bei Masern im Dunkeln ungefähr. Allerdings kommt nach ein paar Wochen ein Entwicklungsschritt, wenn man das entsprechend unterstützt. Insofern kann man mit Hilfe der Symbole und Symptome, die Krankheit auf den Körper abbildet, ganz gut herausfinden, um welche Thematik es sich da wohl handeln könnte. Klar, wenn eine Krankheit auf der Haut erscheint, hat das Thema häufig mit der Grenze zutun.

Sie haben im Buch einige Methoden aufgezeigt, wie man sich an die Ursachen der Krankheit herantasten kann. Eine Möglichkeit, die Sie veranschaulichen, ist das Malen von Tiergestalten. Können Sie die Methode kurz vorstellen und erklären wie sie funktioniert?

Nun, das ist so aus der Anwendung und Erfahrung heraus entstanden. Man kann ja in der Psychotherapie die ganze Familie von Kindern malen lassen. Hierbei handelt es sich um ein sehr bekanntes Testverfahren. Doch macht man das bei Kindern, kommen besonders spannende Ergebnisse dabei heraus.

Meistens kommt die Mutter zum Arzt und erzählt bei Krankheiten der Kinder ihre Version, macht Vorschläge und hat auch schon Ursachen parat. Meiner Ansicht nach sind diese Vorschläge, wenn sie von den Eltern kommen, gar nicht so zielführend. Die Mutter liebt natürlich ihr Kind und sieht die Sache relativ einseitig und hier ist es ganz schön, wenn man auch vom Kind etwas rausbekommen kann. Also ich habe da immer einen A3 Zeichenblock dabei gehabt mit Stiften und vielen dicken Farben. Das schaut dann für die Mutter im ersten Moment wie eine Beschäftigung für das Kind aus. Tja und dann habe ich zur Mutter gesagt, wir machen jetzt mal ein Malspiel. Und dann habe ich zum Kind gesagt: „Mal dich doch mal selbst, wenn du ein Tier wärst, welches würdest du dann malen?” Dann mal doch mal deine Schwester, die Mama und den Papa, die Großeltern etc. Alles was für dich wichtig ist in deiner Familie, malst du mal auf, aber immer in der Tiergestalt, die dir als erstes in den Sinn kommt. Tja und da gibt es ja häufig schon so erhellende Bilder, dass man aus dem Stauen nicht mehr rauskommt.

Ich erinnere mich da an einen Jungen, der sich als einen riesigen Königstiger gemalt hat und somit eigentlich schon gar kein Platz mehr für die anderen Familienmitglieder auf dem Papier war. Natürlich hat er dann nach Tieren gesucht, die immer noch auf das Blatt passen. Der Papa wurde zum Vogel, die Mutter war ein vom Tiger bedrohtes Tier, die Schwester wurde kaum zu erkennen unter dem Tigerbauch untergebracht. Als man das Bild angeschaut hat, wusste man viel klarer, was in der Familie los ist, als wenn man mit der Mutter gesprochen hat. Der Junge war viel zu mächtig in der Familie, hatte somit viel zu wenig Grenzen, seine ältere Schwester hat kaum noch Raum gehabt, der Vater war am Abflug ähnlich wie der Vogel. Als ich das Bild mit der Mutter besprochen habe, ging es sofort auf eine tiefere Ebene. Nur die leichte Andeutung, dass der Vater als Vogel schon kurz vor dem Abflug ist, brachte die Mutter zum Tränenausbruch. Das Kind malt es einfach, die Seele, die versteht es und kann es. Die Bilder von Kindern führen häufig somit auch zu einer viel tieferen Ebene im Gespräch mit der Mutter. Das Kind malt ganz einfach mit einer viel größeren unbewussten Ehrlichkeit, die Kinderseele kann häufig deutlicher und ehrlich ausdrücken, was wirklich los ist.

Die Kinderseele kann häufig deutlicher und ehrlich ausdrücken, was wirklich los ist.

Diese Ehrlichkeit kommt dann einfach so raus? Ohne Zwischenfilter – aus der Seele direkt auf’s Papier?

Ja, man muss hier allerdings aufpassen, dass die Mutter nicht eingreift, wenn das Kind z. B. sie selbst malt. Ebenso darf man das Bild auch nicht überbewerten, wenn das Bild von der Mutter jetzt eine Maus ist, dann heißt das ja nicht gleich – das der Tiger sie fressen wird. Allerdings gibt es symbolisch schon viele Verbindungen, wenn man das Bild dann gemeinsam anschaut. Es ergibt sich einfach eine ganz andere und tiefere Ebene. Das ist ganz häufig der Fall.

Man könnte jetzt viele Geschichten erzählen. Ich hatte mal ein Mädchen in der Behandlung, das Leukämie im Anfangsstadium hatte. Dieser Fall ist jetzt 30 Jahre her und damals war das ein tödliches Krankheitsbild. Das wussten die Eltern natürlich und haben zu mir gesagt, dass ich nicht über das Sterben mit dem Mädchen reden soll usw. Die Eltern wollten alles tun, damit das junge Mädchen so gut es geht leben kann. Ich habe das Mädchen dann natürlich auch die Familie in Tierbildern zeichnen lassen und sie hat sich gleich als Vogel gezeichnet. Es war ein Vogel, der zusätzlich zur Sonne fliegt. Ich habe das Mädchen dann gefragt: „Du bist ein Vogel – warum hast du Flügel?“ Und das Mädchen sprach: „Ja, ich gehe zu den Engeln ins Licht.” Das Mädchen wusste also genau Bescheid! Das Mädchen hatte längst die Botschaft bekommen, die Information, dass sie gehen muss. Das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt vielleicht 4 bis 5 Jahre. Die Eltern konnten zu diesem Zeitpunkt die Botschaft noch gar nicht an sich heranlassen. Später – wir hatten ein paar Sitzungen – sagte das Mädchen zu mir: „Ja, ich geh zu den Engeln und ich freue mich darauf. Allerdings kann ich das meiner Mama nicht sagen, weil die muss dann so sehr weinen!” Also eine Kinderseele ist nicht etwas „Unbedarftes”, sondern etwas von ganz großer Weisheit meiner Erfahrung nach.

Ok, das ist schon eine sehr traurige Geschichte. Nun war das Mädchen in der Geschichte schon 4 bis 5 Jahre alt. Wie ist das bei einem ein- bis zweijährigen. Kann dieses Kind schon seelische Probleme haben?

Das kommt natürlich jetzt darauf an, welches Weltbild man hat. Alle Menschen bringen natürlich etwas mit ins Leben. Dies ist über die Genetik völlig klar. Wir haben ein genetisches Programm, wenn wir ins Leben kommen. Dieses genetische Programm muss sich zwar nicht ausdrücken, das hängt vor allem von der Epigenetik und der Umweltsituation ab. Wir wissen heute, dass wir durch bestimmte Ernährungsstrategien z. B. Milchprodukte Krebs einschalten – wie auch wieder abschalten können (China Study). Es gibt keinen Zweifel, dass wir ein genetisches Programm mit ins Leben bringen, das unser Sein auch im Kindesalter stark bestimmt.

Aus meiner Weltsicht ist es so, dass wir schon jede Menge psychologische Vorerfahrung mit ins Leben bringen. Nach meiner Erfahrung aus 30 Jahren Reinkarnationstherapie ist es für mich eine Gewissheit, dass wir einfach wiederkommen, von Körper zu Körper uns entwickeln so wie Buddhisten es auch sagen. Also in diesem Sinne glaube ich nicht an eine völlige Unbedarftheit – auch meine Beobachtung von Kindern unterstützt das überhaupt nicht. Kinder kommen ins Leben und haben bestimmte Dinge schon seelisch mit dabei. Sie brauchen einem Kind nicht erklären, was Angst ist. Das spürt und kennt ein Kind einfach. Bei uns haben ja viele Menschen das Gefühl, ein Kind sei ein vollkommen unbeschriebenes Blatt, hier spricht sowohl die Genetik als auch das Weltbild der wiederkehrenden Lebenszyklen dagegen. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Nun haben wir darüber gesprochen, dass die Kinder schon etwas mitbringen und sich daraus Krankheiten ergeben. Doch nun gibt es ja auch die Möglichkeit, dass die Kinder die Probleme der Eltern spiegeln. Was können Sie dazu sagen?

Ja, das ist auch eine Möglichkeit. Wir gehen davon aus, dass wir nach dem zweiten Schicksalsgesetz mit allem in Resonanz sind. Es gibt hierzu ein paar wichtige Gesetze, die ich Schicksalsgesetze nenne. Diese Schicksalsgesetze, habe ich auch in einem Buch zusammengefasst. Das wichtigste Gesetz ist das Polaritätsgesetz: „Alles hat einen Gegenpol!” so wie der Daumen dem Finger entgegensteht um Greifen zu können, müssen wir Begriffe gegenüberstellen um begreifen zu können. Ich kann mich nicht klein fühlen, wenn andere nicht größer sind. Ich kann mich auch nicht arm fühlen, wenn andere nicht reich sind. Wir wollen häufig so viel Gutes und ernten so viel Ungutes. So wie in Faust Mephisto auf die Frage „Wer bist du?” sagt: „Ein Teil von jener Kraft, / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.” Wir sind häufig umgekehrt unterwegs, wollen das Gute und schaffen so oft unbewusst das Ungute und Böse.

Hinzu kommt das zweitwichtigste Gesetz der Resonanz, das wir immer in einer Beziehung stehen zu unserer Umwelt. Generell hat schon Paracelsus gesagt: „Gegen jedes Gebrechen ist ein Kraut gewachsen”, in der direkten Umgebung des jeweiligen Menschen. Also natürlich sind wir in Resonanz mit unseren Kindern und die spiegeln uns auch unsere Probleme. Ich habe beispielsweise eine Tochter Naomi, die hat ein Down Syndrom und die spiegelt uns natürlich eine große Aufgabe. Das wussten wir natürlich schon in der Schwangerschaft und somit war es für uns eine große Herausforderung und Lebensaufgabe damit umzugehen, viel mehr als es das für Naomi war. Naomi, sie wird jetzt Mitte 20, hat ein schönes Leben bisher gehabt. Sie lebt momentan mit ihren Tieren auf einem großen Bauerhof und das ist alles sehr auf sie zugeschnitten. Sie hat, glaube ich, gar nicht so viele Herausforderungen damit erlebt, wie wir als ihre Eltern. Oftmals ist es aber auch so, dass Kinder von ihrem Wesen Dinge ausdrücken, die zwischen den Eltern passieren.

Oftmals ist es so, dass Kinder Dinge ausdrücken, die zwischen den Eltern passieren.

Also kann man schon sagen, dass man Konflikte zwischen den Eltern bei den Kindern sehen kann?

Ja, natürlich. Das ist ja total logisch, wenn die Eltern in einem Dauerstreit leben, kann man nicht erwarten, dass die Kinder extrem entspannt sind. Stellen Sie sich vor, wir haben einen Dauerkrieg miteinander, dann kann das Kind natürlich auch damit anfangen, das zu spiegeln. Umgekehrt ist es so, wenn die Kinder ein sehr harmonisches Zuhause haben und mit einem Nestschutz unterwegs sind – dann sind sie natürlich besser dran. Kinder spiegeln also nicht nur Konflikte, sondern auch Harmonie!

Ich würde jetzt einfach mal ein paar Krankheitsbilder beispielhaft herauspicken, sodass wir ein bisschen Verständnis dafür kriegen, wie man Krankheiten deutet. Nehmen wir mal die Mittelohrentzündung, die hatte ich früher schon. Sie kommt ja meist, wenn die Ohren z. B. nach dem Schwimmbad nass oder kalt werden. Doch Sie sagen, die Mittelohrentzündung hat noch eine seelische Komponente, welche ist das?

Also ein Auslöser der Mittelohrentzündung kann es natürlich schon sein, dass ein Kind in die Kälte kommt mit nassen Ohren. Das ist schon etwas, das die Abwehrkraft ein Stück weit reduzieren kann. Allerdings gibt es eine seelische Grundstimmung, die vorhanden sein muss, damit so eine Krankheit ausbricht. Betrachten wir das Thema Mittelohrentzündung – das ist ja schließlich eine Entzündung, also haben wir wieder das Thema Kampf. Es geht wieder um das Abwehrsystem auf der kindlichen Seite und Erreger auf der anderen Seite.

Zusätzlich liegt die Erkrankung im Hörbereich, wo es um das Horchen geht, vielleicht auch um das Gehorchen. Denken Sie nochmal nach, wann Sie die Mittelohrentzündung hatten. Das war wahrscheinlich zu einer Zeit, wie ich übrigens auch, in der Sie hören hätten sollen – also Horchen und Gehorchen. Falls es in diesem Bereich Konflikte gab, kann das natürlich mit der Mittelohrentzündung in Verbindung stehen.

Bei mir ist das sicher, ich muss wohl ein ziemliches freches und vorlautes Kind gewesen sein. In diese Zeit fielen auch meine Mittelohrentzündungen hinein. Ich persönlich habe mich für lange Zeit nicht mehr daran erinnert. Erst als ich schon erwachsen war und beim Fasten Ohrenschmerzen bekam und das von mir so nicht kannte, habe ich meine Mutter gefragt und von meinen Mittelohrentzündungen erfahren. Die Entzündung ist ein Kampf. Das Kind kämpft natürlich darum und möchte seinen Kopf durchsetzen und möchte erstmal nicht gehorchen. Dies sind ja auch die typischen Jahre, in denen die Mittelohrentzündung häufiger vorkommt. Bei 20-jährigen ist diese Form der Entzündung der Ohren eher selten anzutreffen.

Nun, verstehe ich Sie richtig? Falls ich das Problem mit dem „Gehorchen” nicht hätte, würde mir der Wind nach dem Hallenbad nichts anhaben können?

So ist es. Ganz viele Kinder bekommen ja auch keine Mittelohrentzündung. Es ist ja nicht so, dass alle Menschen eine Entzündung bekommen. Es bekommen ja auch nicht alle Kinder eine Grippe oder eine Mittelohrentzündung. Sie brauchen immer eine Auslösersituation, eine Disposition. Nehmen wir als Beispiel mal eine ganz banale Erkältung oder Grippe – da geht es um Rhinoviren, ohne Rhinoviren bekommen sie auch keine Grippe. Doch Rhinoviren reichen allein nicht, wenn das so wäre, wäre ich als praktischer Arzt quasi permanent krank. Ich habe dauernd jemand vor mir sitzen, der jetzt eine Erkältung oder Grippe hat im landläufigen Sinne. Aus diesem Grund kriege ich ja auch nicht ständig die Krankheit. Die Krankheit kriege ich, wenn ich die Nase voll hab, ich nichts mehr hören oder sehen möchte! In diesem Fall kann ich da schnell reinrutschen in die Grippe-Erkrankung. Meine Schwester hatte übrigens keine Mittelentzündigung, sie hat einfach schnell gehorchen gelernt. Das war für meine Schwester kein großes Thema.

Mal angenommen ich wäre nicht ins Schwimmbad gegangen, hätte ich dann vermutlich keine Mittelohrentzündung bekommen, weil der Auslöser fehlt?

Nun, da hätte es genug andere Auslöser gegeben, wie z. B. einen Luftzug, den Sie mitbekommen haben oder eine andere Abwehrschwächung. Falls das seelische Thema sehr groß ist, brauchen Sie gar keine körperlichen Auslöser. Die Krankheit drückt sich dann einfach so durch.

Also kann man zusammenfassen, dass die Krankheit sich ihren Weg und Auslöser aussucht, wenn es soweit ist?

Sigmund Freud hat mal von seiner Ergänzungsreise gesprochen, wenn Sie sehr sehr starke seelische Auslöser haben, dann brauchen Sie kaum noch körperliche Auslöser. Umgekehrt ist es natürlich auch so, wenn Sie sehr sehr starke körperliche Auslöser haben, brauchen Sie weniger seelische Auslöser, damit eine Krankheit ausbricht.
Nun nehmen wir mal die Krankheit Krebs, da wird das sehr deutlich. Falls Sie zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl oder Fukushima gearbeitet haben und so verstrahlt worden sind, dann brauchen Sie nicht mehr so viele seelische Muster, um eine Krebserkrankung auszulösen. Falls Sie aber irgendwo in Bayern weit weg von einem Atomkraftwerk leben, dann braucht es wahrscheinlich schon mehr seelische Faktoren, um eine Krebserkrankung auszulösen. Schließlich sind hier die Karzinogene deutlich geringer.

Man kann das ein Stück weit auch selbst steuern, wenn man viele Tierprodukte als Nahrung zu sich nimmt, wächst die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung wieder. Letztlich ist heute bekannt, dass tierische Produkte in der Nahrung das Auftreten von Krebs begünstigen können. Also kann man zusammenfassend sagen, dass man die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Krankheit somit von Außen beispielsweise durch die Ernährung unter anderem beeinflussen kann.

Nun kommen wir nochmal zur Mittelohrentzündung zurück. Mal angenommen ich reflektiere, dass ein seelischer Auslöser der Konflikt beim Gehorchen ist, mache mir einen Plan, wie ich weniger Regeln aufstellen kann, um den Druck vom Kind zu nehmen. Ich überdenke also kurz gesagt meinen Erziehungsstil. Kann allein davon die Mittelohrentzündung sich verkürzen oder sogar verschwinden?

Nun es kann schon sein, wenn der Druck aus dem Thema raus ist, dass die Gesundung der Mittelohrentzündung schon schneller als gewöhnlich erfolgt. Das habe ich persönlich schon öfter erlebt. Es geht aber jetzt nicht darum, dass die Eltern nachgeben. Vielmehr geht es darum, dass das Kind lernt, hier gibt es Grenzen. Es bringt jetzt nichts, dagegen anzulaufen – es sind halt Grenzen, die nicht überwindbar sind. Beispielsweise macht es keinen Sinn, dass die Eltern den Kindern erlauben, mit nassen Fingern in die Steckdose zu greifen etc. Im Gegenteil.

Ich dachte jetzt eher an einen strengen Vater oder eine strenge Mutter, die generell bei allem Nein sagt und viel zu viele Grenzen setzen.

Ja, dann könnte sich dadurch eine Mittelohrentzündung vermutlich besser lösen – da haben Sie Recht. Dies kann ich mir vorstellen, wenn die Eltern einen Stil finden, der Grenzen setzt, aber diese einfach weiter sind. Vermutlich kann das Kind sich dann besser verstanden fühlen und die Grenzen besser verstehen. Also wenn die Grenzen sehr unsinnig sind, wird ein vitales Kind vermutlich dagegen angehen.

Ich habe eine weitere Krankheit, die seltsamerweise auch wieder etwas mit mir zutun hat – den Heuschnupfen. An Heuschnupfen leiden ja viele Kinder. Welche seelischen Ursachen sehen sie persönlich dahinter?

Ja, falls Sie eine Pollenallergie und damit verbundenen Heuschnupfen haben, steckt wieder ein Kampf dahinter. Nun es ist bei einer Allergie ähnlich wie bei einer Infektion, wo das Immunsystem gegen einen Erreger kämpft. Bei einer Infektion haben sie jedoch richtige Erreger wie Bakterien oder Viren, die gegen das Immunsystem kämpfen. Das besondere bei einer Allergie ist hier jedoch, dass der Erreger gar kein richtiger ist. Eigentlich sind Pollen etwas Gesundes, die  Sie sogar im Reformhaus kaufen können. Einige Menschen essen auch die Pollen, weil sie eben gesund sind. Doch einige Menschen bzw. deren Immunsystem laufen gegen die Pollen Sturm.

Pollen sind männliche Samen, die in der Luft herumfliegen und somit neue Bäume und Gräser machen wollen. Hierbei nützt es den Pollen auch nichts, wenn sie direkt im Nasen- Rachenraum von Christian Clemens landen. Schließlich kann so kein neuer Baum wachsen. Somit sind die Pollen kein wirklicher Erreger, der es auf den Körper abgesehen hat. Es ist eher anders herum, die Pollen sind einfach da und unser Immunsystem attackiert die Pollen. Unser Immunsystem läuft also Sturm gegen den männlichen Samen und hier sind wir mitten in der Deutung der Symbolik der Krankheit

Dieses Thema Pollen ist also ein Erotisches – das es in jeder Phase des Lebens also auch in der Kindheit immer wieder gibt. Also das Thema kommt immer von einer Symbolik. Bei der Allergie atmen wir den Pollen erst ein, er kommt also nicht aktiv von selbst in den Körper. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn den Kampf gegen Pollen zu propagieren. Nach dem Wetterbericht kommt meist die Kriegsberichterstattung für Allergiker, dass wieder ein Pollenflug von Birken etc. im Anflug ist. Die Betroffenen sollen dann am besten Zuhause bleiben und sich im Keller einschließen, wo keine Pollen sind, damit sie sie nicht aufnehmen müssen. Nun müssen wir uns nur anschauen, auf was wir alles allergisch reagieren, dann haben wir unser symbolisches Thema, gegen das wir im Leben symbolisch kämpfen. Das ist entweder der große Bereich von Schmutz z. B. bei Hausstaubmilben oder der kleinere Bereich des Sexuellen, der aber auch von diesen Menschen unbewusst als schmutzig empfunden wird. Ein Allergiker kämpft also bewusst oder unbewusst gegen sein Thema. Es ist also ganz wichtig zu verstehen, dass ich da einen Kampf führe gegen ein Thema.

Allergiker führen einen Kampf gegen ein Thema.

Um dauerhaft zu gesunden, wäre es somit notwendig, das Thema anzuschauen und sich damit auszusöhnen. Das wird natürlich bei einem kleinen Kind eher nicht funktionieren. Allerdings wird es immer einfacher, je größer die Kinder werden! Es wäre gut, wenn das Kind seine Aggressionen und vitalen Kräfte anders ausleben könnte. Hierzu gehört natürlich ein gewisses Urvertrauen an seine Grenzen zu gehen und diese auch zu überwinden. Es wäre wünschenswert, wenn in der Pubertät das Thema Sinnlichkeit und Erotik hereinkommen darf und nicht unterdrückt wird. Ebenso ist es natürlich schön, wenn die Eltern hier einen Raum schaffen würden, der offen und frei ist für diesen Bereich. Das wäre natürlich alles gut für das Kind. Wenn die Eltern in einer ganz natürlichen Form eine Verklemmung im Bereich der Sexualität auflösen können, sodass es kein Tabuthema mehr ist, dann entlastet das auch ein Kind.

(Grinst) Jetzt bereue ich es ja ein wenig, dass ich mich hier geoutet habe, Heuschnupfen zu haben

(Lacht) Ja, das ist immer etwas gefährlich bei den Krankheitsbildern. Sie hätten aber auch Migräne sagen können – das wäre noch unangenehmer gewesen.

Dann lass die Migräne besser aus (lacht). Warum haben Bauernhof-Kinder weniger Heuschnupfen als andere Kinder?

Die Kinder auf dem Land leben natürlich in einer viel kindgerechteren Umgebung. Der Mensch ist ja nicht für eine Großstadt gemacht und schon gar nicht ein Kind. Das ist schon eine Zumutung, wenn man ein Kind in einer Großstadt aufwachsen lässt – auch aus der Perspektive der Seele.

Der Mensch ist nicht für eine Großstadt gemacht und schon gar nicht ein Kind. Es ist eine Zumutung, wenn man ein Kind in einer Großstadt aufwachsen lässt – auch aus der Perspektive der Seele.

Das Kind bewegt sich in einer modernen Großstadt ja nur zwischen Blechgängen. Auf der Höhe des Kindes finden sich die meisten Schmutzgase, weil die Autoabgase da unten sind. Nun kommt es dazu, dass es bei der Allergie immer diesen Schmutzaspekt gibt. Der Pollen allein ist die eine Sache, aber in der Stadt sind die Pollen auch noch zusätzlich mit Schmutzpartikeln aus der Luft belagert. Ja es stimmt, der Heuschnupfen ist in Städten und Großstädten verbreiteter als auf dem Land, wo es das Heu gibt.

Hinzu kommen noch viele andere Faktoren. Falls Sie ein Kind durch x-fach Impfungen in seinem Immunsystem schwächen, dann ist es prädestiniert für diese Erkrankungen. Umgekehrt ist ein Kind mit gutem Abwehrsystem d.h. gutem Immunsystem, aufgrund von vernünftiger Ernährung, weniger anfällig für solche Erkrankungen. Falls Sie Allergien verhindern möchten, dürfen Sie ihrem Kind von Anfang an keine Kuhmilchprodukte geben. Das Stillen mit der Muttermilch kann gern so lange es geht praktiziert werden, aber auch anschließend sollte man auf Kuhmilchprodukte aus dem Supermarkt verzichten. Hier nehmen Sie ihrem Kind auch die totale Option auf Diabetes, weil jedes Kind mit Diabetes hat auch Antikörper gegen Kuhmilch. Dies kann man mit dem heutigen Wissen im Sinne von „Peacefood” vermeiden. Beispielsweise können wir dafür sorgen, dass ein Kind optimal ernährt wird, im Sinne von vollwertig mit viel Gemüse, frisch, typgerecht so wie im meinem Buch „Das Geheimnis der Lebensenergie” beschrieben.

Ebenso können wir das Kind draußen spielen lassen und nicht bei jedem Regen gleich einpacken in tausende Plastiktüten, wie das heute so ist. Meiner Erfahrung nach sind die Kinder dann weniger krank und es kommt viel seltener zu solchen Krankheitsbildern. Das kann ich auch von mir selbst sagen. Als ich Kind war, da gab es keine Plastik-Anoraks oder Regenjacken und klar sind wir als Kinder oft nass geworden und das war kein Problem. Schließlich sind wir ja wieder trocken geworden und meistens sind wir gar nicht heim gegangen, weil wir schon wussten, dass wir wieder trocken werden. Also da hat sich niemand gekümmert in diesem Ausmaß im Nachkriegsberlin. Die Menschen hatten damals einfach andere Sorgen. Das war für uns ganz gut. Wir haben einfach eine viel bessere Abhärtung erfahren. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass ich oder meine Geschwister in einem solchen Ausmaß krank gewesen sind. Diesen x-fach geimpften Kindern, die bei jedem Windhauch schon eingepackt werden, die haben auch kaum Widerstandskräfte.

Die x-fach geimpften Kindern, die bei jedem Windhauch schon eingepackt werden, haben kaum Widerstandskräfte.

Hier schlägt zum einen diese Mehrfachimpfung als auch die Verweichlichung-Maßnahmen negativ zu Buche. Hier wäre es viel geschickter, wir lassen dem Kind die Freiheit, dass es wieder in die Vitalität kommt. In diesem Fall sind die Kinder auch weniger anfällig für Erkrankungen. Falls Sie nie Kuhmilchprodukte zu sich genommen haben, ist das mit der Allergie sehr unwahrscheinlich. Diese Kuhmilchprodukte braucht es meist schon, damit das Krankheitsbild ausbricht.

Nun haben wir ja gelernt, dass seelische und körperliche Dinge immer zusammenspielen. Ist das nicht ein Widerspruch, wenn man durch die Vermeidung von Kuhmilchprodukten die Allergien stoppen kann?

Natürlich ist es immer ein Zusammenspiel von Seele und körperlichen Ursachen für den Ausbruch einer Krankheit. Allerdings bilden die Psyche und der Körper so eine Art Synergie. Selbstverständlich ist ein guter Nestschutz am Anfang sehr wichtig, aber dann braucht ein Kind die Möglichkeit, seine Vitalität zu leben. Kinder brauchen dann schon eine herausfordernde Umwelt. In jeder Forderung ist auch eine Förderung drin, um mal eine sprachliche Brücke zu bauen. Ich muss meinem Kind schon die Möglichkeit geben, sich auszuleben und sich sowohl seelischen als auch körperlichen Herausforderungen zu stellen. Körper und Seele spielen immer zusammen. Sind der Körper und die Seele gut aufgestellt, können sie sich gegenseitig gut unterstützen und das Kind wird selten krank. Ist dagegen ein Teil geschwächt, beispielsweise der Körper, und das Kind ist dauernd krank, dann hat das natürlich auch einen Einfluss auf die Seele und umgekehrt. Es kommt hier natürlich beides zusammen und unterstützt sich oder hindert sich.

Warum kommt der Heuschnupfen nur im Frühling und nicht das ganze Jahr? Sind die Pollen den Rest des Jahres nicht da oder woran liegt das?

Ganz genau – sind keine Pollen da – kann man darauf auch nicht allergisch reagieren. Allerdings gibt es aber auch im Winter Allergien, nur im Falle des Heuschnupfens kommt es im Frühling zum Ausbruch der Krankheit. Eigentlich ist der Frühling die Zeit, wo die Säfte steigen, eine aggressive Zeit, in der die Bäume ausschlagen, Knospen ihre Hüllen sprengen, die Pflanzen den Boden durchbohren. Hier wäre es gut, wenn die Eltern den Kindern im Frühling wieder mehr Zeit und Raum für Aktivitäten draußen geben – wo sie sich ausleben und entfalten können. Dies wäre natürlich eine optimale Situation. Natürlich sollten sich auch die Eltern diese Aktivität und diesen Raum gönnen, denn die Kinder und die Eltern gehören ja vor allem in den ersten Lebensjahren stark zusammen. Ebenso sollte man im Sinne von Peacefood auf Kuhmilchprodukte verzichten und dagegen auf eine vitale Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln setzen. Eine Ernährung, die Biophotonen enthält wäre sehr sehr hilfreich.

Kommen wir zu einer anderen Krankheit der Bindehautentzündung. Hier berichteten Sie von einem Seminar, wo etwa 10% der Teilnehmenden direkt an Bindehautentzündung erkrankt sind. Können Sie kurz erklären, welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben?

Das war ein Seminar im Bereich Lebensschule bei uns. Das erste ist das Körperbewusstsein – das zweite ist das Seelenbewusstsein. Im Seminar Seelenbewusstsein geht es darum, seine eigenen seelischen Muster zu durchschauen. Wie funktioniere ich, auf welcher Ebene funktioniere ich? Hier ist natürlich sehr viel Eigen-Ehrlichkeit gefragt. Falls diese Ehrlichkeit jedoch nicht vorhanden ist, kommt es zu einem Konflikt beim Hinschauen. Tja, und in diesem Seminar war es halt so auffällig, dass so viele Teilnehmende eine Bindehautentzündung bekamen. Und zwar keine bakterielle Entzündung, sondern wirklich nur einseitig. Hier konnte man schon deutlich sehen, welches Auge betroffen war. Hier ist links mehr der männliche Pol – rechts mehr der weibliche Pol. Das war schon sehr auffällig, etwa 10 Prozent der Teilnehmenden bekamen eine Bindehautentzündung. Es war demnach eine körperliche Reaktion, die mit dem Widerstand zu tun hat, sich seine seelischen Probleme nicht ansehen zu können. Im Seminar blieb ihnen aber nichts anderes übrig als hinzuschauen und in Partnerarbeit immer näher an ihre Muster zu kommen.

Ok, also Sie wollten die Wahrheit einfach nicht sehen und haben deshalb die Bindehautentzündung bekommen?

Das kann man so nicht sagen, denn sie kamen ja extra zu diesem Seminar. Dieses Seminar gehört nunmal zu diesen fünf Kursen der Lebensschule und der zweite Workshop war zu diesem Thema. Ja, und natürlich hat der Ausbruch der Bindegewebserkrankungen mit der relativ schwierigen Situation zu tun, seine Muster anzuschauen. Hierbei haben sich einige Teilnehmende wohl unbewusst beim Hinschauen blockiert. Sie wollten also die Augen aufmachen und gleichzeitig nichts mehr Hören und nichts mehr Sehen. Das Aufmachen der Augen tut bei einer Bindehautentzündung weh, da wird die Enzündung stärker. Sie würden natürlich gern lieber gleich am Morgen die Augen zu machen als sich mit ihren Mustern zu konfrontieren.

Aber normalerweise ist eine Bindehautentzündung eine Infektionsgeschichte. Meines Wissens kann man sich mit einer Bindehautentzündung auch anstecken. Könnte somit die hohe Zahl der Erkrankten SeminarteilnehmerInnen auch über die Ansteckung erklärt werden?

Natürlich ist eine Bindehautentzündung ansteckend. Ja, und man könnte den Fall auch so drehen, dass eine Frau oder ein Mann es an die weiteren Teilnehmenden übertragen hat. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich die Teilnehmenden gegenseitig ins Auge gefasst haben. Ich bin mir zudem sehr sicher, dass es kein Zufall ist. Schließlich mache ich das Seminar alle zwei bis drei Jahre und da bekommen immer mal wieder Teilnehmende eine Bindehautentzündung. Allerdings trat die Bindehautentzündung nie wieder so gehäuft auf wie in diesem Kurs. Im besagten Kurs habe ich Nachdruck darauf gelegt, dass wirklich jeder alles anschaut, hier kam es eben zu diesem Widerstand.

Nehmen wir als letzte Erkrankung den einfachen Schnupfen her, den wir alle kennen. Steckt da auch etwas Seelisches dahinter?

Nun, in der Schule kann die Massenansteckung auf seelischer Ebene erklärt werden. Falls schon 6 oder 7 Schüler und Schülerinnen krank sind, muss man sich fragen, warum dann der kleine Fritz noch zur Schule gehen soll? 😉

Natürlich gibt es Rhinoviren, aber ehrlich gesagt: in einer Schulklasse sind immer irgendwelche Rhinoviren unterwegs. Es gibt dann solche Phasen, sogenannte Übergänge, z. B. kaum hat man sich an den Sommer gewöhnt, kommt auch schon der Herbst. Hier gibt es einen unbewussten Widerstand und solche Konfliktwellen können sich richtig aufschaukeln. Erstens gibt es natürlich die physische Ansteckung, wenn man wirklich mit Rhinoviren von anderen Menschen in Kontakt kommt. Allerdings ist zu beobachten, dass Kinder, die gern in die Schule gehen und echt gut drauf sind, weniger häufig Schnupfen haben.
Ich kann mich in den letzten 30 Jahren gar nicht erinnern, eine richtige Erkältung oder Erkrankung gehabt zu haben. Mir macht das Leben einfach zu viel Spaß. Hinzu kommt, dass ich viel zu offen bin – sie müssen dann in einen Zustand kommen, wo sie das Leben kalt lässt. In diesem Moment machen sie zu und dann springt der Körper leicht in eine Erkältung und einen Schnupfen über. Der Körper ist wie ein Spiegel in der Seele. Falls wir keine Lust mehr haben – einfach die Nase voll haben – kommt es zu einer Erkältung. Die Kälte ist es nicht allein, sonst müssten alle Menschen beim Skifahren krank werden – das tun sie aber nicht. Ebenso ist es nicht unbedingt der Windzug, der zum Schnupfen führt, sonst müssten ja alle Windsurfer immer erkältet sein. Das sind sie aber nicht. Wir können also davon ausgehen: es braucht immer auch das Seelische dazu.

Wenn Sie völlig begeistert sind vom Leben, den nächsten Tag herbeisehnen, gerade an einem wichtigen Projekt sitzen usw., können Sie sich gar nicht erkälten! Auf der anderen Seite sind Sie ja anfällig für Krankheiten, wenn Sie sich gerade nicht wohl fühlen und vielleicht traurig sind, dass jetzt schon wieder Winter ist und der Himmel komplett grau ist.

Nun passiert die klassische Grippe häufig im Winter. Warum, das wird nun klarer. Vielen Dank!

Naja klar gibt es hier eine Häufung, aber es gibt auch Sommergrippe usw. Es gibt viele Momente und Situation, warum man gerade die Nase voll haben kann. Es gibt auch äußere Gründe. Ich verbringe beispielsweise den Winter in Asien und die Flüge dorthin in einem Flieger, in dem die Luft kaum noch Lebensenergie aufweist, da muss ich schon schauen, dass ich nach einem halben Tag nicht die Nase voll davon habe. Ich mümmel mich da immer schön ein und nehm schöne Musik mit und stell mich da so richtig darauf ein. Ja, das ist eine denkbar ungünstige Situation für das Immunsystem, da ist das schon sehr hilfreich. Zudem spritzen noch alle möglichen Desinfektionsmittelchen in der Luft herum. Dies ist schon eine enorme Herausforderung für unser Immunsystem.

Ok, dann würde es für uns Eltern bedeuten, die Lebensfreude vorzuleben und an unsere Kinder weiterzugeben. Ihrer Theorie nach müssten die gängigen Krankheiten dann deutlich weniger auftreten, oder?

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Wenn ein Mensch sich auf’s Leben freut, haben Erkältungen keine Chance. Wir sagen es auch immer schön ehrlich: „Ich habe mir da etwas aufgeschnappt. Ich habe mir etwas geholt.” Warum holen Sie sich da was? Die Engländer sagen es ja ganz direkt. You catch a cold: „Die fangen sich die Erkältung ein”.

Wenn ein Mensch sich auf’s Leben freut, haben Erkältungen keine Chance.

Nun kommen wir zur letzten Frage in diesem Interview. Falls ich Probleme habe, die Symbole der Krankheiten zu deuten: Gibt es da externe Hilfe – gibt es noch andere Experten außer Ihnen, die mir helfen können?

Ja, es gibt auch schon einige andere Ärzte und Ärztinnen. Ich mache eine Fortbildung für Ärzte im Rahmen der deutschen Ärztekammer, da kann man Arzt/Ärztin für Naturheilverfahren werden in ein paar Wochen. Ebenso kann man natürlich auch die Bücher von mir, „Die Krankheit als Symbol“ oder „Die Krankheit der Sprache der Kinderseele“, als Hintergrundliteratur nutzen.

Zum Interview in voller Länge auf Youtube

Dieses Interview haben wir ursprünglich als Video-Interview geführt. Dieses Video-Interview enthält einen zusätzlichen Teil über Fieber und Kinderkrankheiten.

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Von Published On: 9. Oktober 2018

About the Author: Christian

Christian Clemens
Christian ist der Kapitän der Glücksknirpse. Der studierte Betriebswirt liebt die Freiheit über alles. Nimm ihm diese (z.B. in dem Du ihm zum Tragen einer Krawatte zwingst 😉) und er wird nicht eher Ruhe geben, bis er einen Weg zurück in die Freiheit gefunden hat 😉. Zusammen mit KIKI hält er das Projekt auf Kurs, spinnt ständig neue Ideen dafür - und setzt diese auch um, egal ob als Autor, Interviewender, Kurscreator, Eventmanager, Webspezialist uvm. Wenn er sich bei den Glücksknirpse auf ein Thema festlegen müsste, wären das Raus aus Stress & Hamsterrad sowie Rein in die Gesundheit. Das sind 2 Themen, sagst Du? Wie gesagt: er lässt sich ungern einschränken… 😉
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